Ebnetstrasse 30, Stäfa:
Ein kleines Juwel am Zürisee
Verschiedene Umbauphasen führten zum Wohnbijou
Das typische Zürichseehaus an der Ebnetstrasse könnte eine lange und schöne Geschichte erzählen. Viele Jahre wurde im Erdgeschoss das Drechslerei-Handwerk kultiviert. Ab 1986 liess die frühere Besitzerin ihr Haus in verschiedenen Etappen auf allen vier Stockwerken zum Wohnhaus um- und ausbauen.
In einer ersten Umbauphase entstanden aus dem Büro und der Werkstatt im Erdgeschoss zwei 2-Zimmer-Wohnungen à je rund. 50 Quadratmetern, mit einem Gartensitzplatz, der von einer Pergola aus Glyzinien gedeckt ist, die einen unvergleichlich süssen Duft verströmten. Anstelle der ehemaligen Werkstatt entstand ein 75 Quadratmeter grosser Loft. Und die Ölheizung im Keller wurde durch eine Gasheizung ersetzt.
Die Drechslerei – Rückblick auf ein seltenes Handwerk
Wie eingangs erwähnt, beheimatete die Ebnetstrasse 30 über Generationen eine Drechslerei. Der Grossvater der Hausbesitzerin zügelte seine Werkstatt 1942 von Zürich-Altstetten nach Stäfa. Er gab das Handwerk dem Vater weiter. Zur Blütezeit des Unternehmens standen fünf Drehbänke und verschiedene Holzbearbeitungsmaschinen in der Werkstatt, die den Meister, zwei Gesellen, einen Hilfsarbeiter und einen Lehrling beschäftigten. Nach dem Tod des Vaters 1966 übernahm ein langjähriger Mitarbeiter die Drechslerei mit dem ganzen Inventar und dem Kundenstamm. Das Geschäft lief lange gut. Doch die Zeiten änderten sich – gedrechselte Möbelstücke wie Lampensockel etc. kamen leider aus der Mode. Die Drechslerei wurde 1986 liquidiert. Das klassische Züriseehaus wurde zum Mehrfamilienenhaus mit schönem Garten. Die aufgehängten Entwürfe der Prototypen im Treppenhaus zeugen noch heute von der damaligen Industrieproduktion.
Alte Bausubstanz mit neuen Materialien veredelt
In einer zweiten Phase von 2005 bis 2008 wurden erst das Dach und das Unterdach komplett erneuert. Auch die Fassade erhielt einen neuen Verputz und die Holzfensterläden ihren markanten blauen Anstrich. Die Wohnung im ersten Obergeschoss bekam ein neues grosses Badezimmer mit zwei Toiletten und direktem Zugang zum Schlafzimmer. Und schlussendlich wurde auch die Wohnung im zweiten Obergeschoss komplett saniert – mit grauweissen Granitplatten für die Böden in Küche und Bad sowie mit Nussbaum-Parkett im Entrée und Esszimmer. Bei der Sanierung kamen auch die ursprüngliche Täferung wieder zum Vorschein, die sorgfältig gereinigt und mit hellem Seidenglanz gestrichen wurden.